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postheadericonGelegentliche Pausen bringen Gedächtnis in Schwung

Publiziert am 28 Juli, 2012 unter Wissenschaft
Gute Nachrichten

Eine kurze Entspannungsphase trägt mehr zum Erinnerungsvermögen bei als Gedächtnisübungen, wie im „Psychological Science“ berichtet wird. Michaela Dewar von der University of Edinburgh und ihre Kollegen haben jetzt herausgefunden, um sich auch nach einer Woche noch an etwas zu erinnern, empfiehlt es sich, direkt nach dem Hören der Informationen, die man sich merken möchte, sich erst einmal eine Ruhepause von etwa zehn Minuten zu gönnen. Dadurch kann man seine Gedächtnisleistung steigern, wenn man dabei nicht einschläft. Spiele oder andere Aktivitäten sind nach der erfassten Information nicht so sinnvoll.

Ruhe-Pause, Entspannung, Seele baumeln lassen, Natur

Einfach mal die Seele baumeln lassen
Bild-Quelle: Petra Bork / pixelio.de

Um das Gedächtnis auf Trab zu halten, werden gerade bei der älteren Generation Kreuzworträtzel oder auch Sudokus gemacht. Verkehrt ist es auf keinen Fall, nur laut der Studie von Dewar auch nicht die ideale Lösung, um sich etwas zu merken, zumindest nicht, wenn direkt nach dem neu Erlernten gespielt wird. Simples Nichts-Tun ist die Lösung. Sich einfach einmal für zehn Minuten hinsetzen und entspannen. In dieser Phase hat unser Gehirn Zeit und Ruhe, sich das Erlernte einzuprägen.

Die Wissenschaftler kamen zu diesen Ergebnissen in dem sie zwei Studien durchführten. In der ersten Studie erzählten die Forscher den älteren Probanden zwischen 61 und 87 Jahren eine Kurzgeschichte. Die Testpersonen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine durfte danach zehn Minuten in einem dunklen Raum pausieren, während die andere zu dieser Zeit ein „Finde den Unterschied Spiel“ am Computer spielen musste. Anschließend wurden die Probanden aufgefordert die Kurzgeschichte möglichst detailliert nachzuerzählen. Nach einer Woche sollten sie die Geschichte erneut wiedergeben.

Die zweite Studie lief genauso ab wie die erste, nur dass die Geschichte nicht kurz darauf wieder nacherzählt werden sollte, sondern erst eine Woche später. Somit wollten die Wissenschaftler ausschließen, dass eine direkte Nacherzählung einen Einfluss auf die Gedächtnisleistung nach einer Woche haben konnte.

Das Ergebnis hatte man so nicht erwartet: Es war deutlich, dass die Probanden viel mehr Details behielten, wenn sie nach dem Hören der Kurzgeschichte eine Ruhepause einlegten. Das Spiel hatte nicht dazu beigetragen, sich das Gehörte besser einprägen zu können. Das konnte man nicht nur nach der Spiele-Pause sondern auch nach den 7 Tagen feststellen.

Im Schnitt merkte sich die Ruhe-Gruppe circa 93 Prozent der Geschichte, während sich die Spiele-Gruppe nur etwa 75 Prozent am ersten Tag einprägen konnte. Auch sieben Tage später machte sich die Ruhepause noch deutlich bemerkbar. An etwa 80 Prozent konnte sich die Gruppe der „Pausierenden“ erinnern, die Spieler-Gruppe an knappe 60 Prozent.

Das Unterbewusstsein spielt hier die große Rolle: Durch die Ruhephase hat man die Möglichkeit sich die einzelnen neu gelernten Elemente der Geschichte unbewusst intensiver einzuprägen. Wenn man einer Aktivität wie beispielsweise Spielen nachginge, sei das nicht so, sagen die Wissenschaftler. Dewar sagt: “Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Bildung von neuen Erinnerungen nicht nach ein paar Sekunden abgeschlossen ist” und weiter, “In der Tat beweist unsere Arbeit, dass Aktivitäten, mit denen wir uns in den ersten paar Minuten nach dem Hören der neuen Informationen beschäftigen, einen Einfluss darauf haben, wie gut wir uns auch noch eine Woche später an diese Information erinnern”.

Sich Dinge einzuprägen, ist also mit abhängig von den kleinen Pausen, die wir uns zwischendurch gönnen sollten. Grüße an den Chef: Das hat nichts mit Faulenzen zu tun, sondern fördert einfach unser Gedächtnis.
Zudem würde ich behaupten, dass es auch gut für unseren gesamten Körper ist, uns ein paar Minuten zu entspannen. Auch Meditation ist eine Entspannung, die man zu jeder Zeit anwenden kann. Je öfter wir uns diese Pausen gönnen, desto entspannter gehen wir durchs Leben.

 

Quelle: Psychological Science; SAGE