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postheadericonDeutscher Gesundheitskonzern boykottiert Hinrichtungen in den USA

Publiziert am 14 September, 2012 unter Allgemein
Gute Nachrichten

Den Henkern in den US-Gefängnissen gehen langsam die Mittel für ihre Giftspritzen aus, denn immer mehr Firmen weigern sich, die Stoffe für die Todescocktails zu liefern.

Keine Todesspritze, Hinrichtungen

Bild-Quelle: Katzensteiner / pixelio.de

Das deutsche Pharmaunternehmen Fresenius will verhindern, dass sein Narkosemittel Propofol in den USA für Hinrichtungen verwendet wird. Man hat in der Zwischenzeit den Export des Mittels in die USA eingeschränkt. Das ist eine Reaktion auf die Absicht des Bundesstaates Missouri, der das weit verbreitete Medikament künftig für Giftspritzen bei Hinrichtungen verwenden will.

Fresenius hat die Zahl seiner Großhändler in den USA von 30 auf unter 15 reduziert, wobei diese sich verpflichten mussten, Propofol nicht an Gefängnisse, Gefängniskrankenhäuser oder Strafvollzugsbehörden zu liefern. Firmensprecher Joachim Weith sagt: “Verstößt ein Händler gegen den Vertrag, verliert er umgehend das Recht, Propofol zu vertreiben.” Damit will Fresenius verhindern, dass das Betäubungsmittel auf legalem Weg in Gefängnisse kommen könnte.

Diese Maßnahmen gehen von einer Initiative der Menschenrechtsaktivistin Maya Foa aus, die für die britische Organisation Reprieve arbeitet.
Fresenius will unbedingt verhindern, dass das Unternehmen mit Hinrichtungen in Verbindung gebracht wird.

Die Probleme für die US-Gefängnisbehörden sind 2010  entstanden, als die Firma Hospira, die einzige Firma, die das Betäubungsmittel Thiopental in den USA herstellte, ihre Produktion einstellte. Bis Ende 2011 besorgte man sich das Mittel mithilfe einer Sondergenehmigung in der Europäischen Union. Diese Quelle ist aber auch versiegt, nachdem sich vor allen Dingen der deutsche Wirtschaftsminister Rösler (FDP) dafür stark gemacht hat, dass kein Mittel aus der EU bei Hinrichtungen in den USA zum Einsatz kommen darf.

Ist es nicht eine gute Nachricht, zu erfahren, dass eine Firma auf Profit verzichtet, weil man moralische Bedenken hinsichtlich der Anwendung eines seiner Produkte hat?

 

Quelle: sueddeutsche.de