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postheadericonEinzigartige Möbel aus Kokos-Palmen und nachwachsendem Teakholz

Publiziert am 10 Dezember, 2012 unter Umwelt
Gute Nachrichten

Möbeldesigner von den Fidschi-Inseln bauen aus den Stämmen von Kokospalmen einzigartige Möbel.

Der weiche Kern der 30 bis 40 Zentimeter dicken Kokospalmen-Stämme wird mittels Maschinen kreisrund herausgeschnitten. Am Ende hat man dann einen hohlen Stamm mit einer markanten Maserung, der so hart wie Ebenholz ist. Aus diesen Stämmen bauen die Möbeldesigner von Green in Yadua auf den Fidschi-Inseln ganz individuelle Möbel, wie: wuchtige Regale, Stühle mit “runden Kanten” und schwere Sessel. Das Motto lautet: “Rettet den Tropenwald, nehmt Palmen”.

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© Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Das Holz von den Kokosplantagen was hier verarbeitet wird, ist nutzlos und stammt von sogenannten “senilen” Palmen, wie es auf Englisch heißt. Schon immer ist dieses Holz für die Bauern und die Besitzer ein Ärgernis gewesen, da es sich bei den Bäumen, die meist von deutschen Plantagenbesitzern schon vor 100 Jahren gepflanzt wurden, um 60 bis 70 Jahre alte Bäume handelt, die keine Früchte mehr tragen und dadurch nutzlos sind. Somit sind die Stämme auch nutzlos, also warum nicht einfach Möbel daraus herstellen?

Wulf Killmann, Forst- und Palmenexperte der Entwicklungshilfeorganisation GIZ auf Fidschi sagt, “Palmen sind eigentlich Gräser, dem Bambus verwandt. Sie werden seit 4.000 Jahren kultiviert.” Aus fast allem, was die Palme hergibt, lässt sich etwas brauchen: Die Blätter hat man für die Dächer verwendet, das Kokosfleisch als Medizin und hat es als Öl gepresst – wie man es heute auch noch gern benützt. Die Milch trank man, die Kokosnussschale diente als Behälter. Die Fasern der haarigen Außenhaut wurden zu Seilen und Teppichen verarbeitet und die Kokosnusshülle diente als Brennmaterial.
Die Stämme erwiesen sich aus verschiedenen Gründen als Problem und wurden daher nur in Ländern, die kein anderes Holz zu Verfügung hatten, verarbeitet. Auf den Malediven baute man sogar Boote damit. Killmann erzählt: “Auf den Philippinen hießen Palmen “Holz der Armen”. Die frischen Stämme enthalten eine hohe Feuchte, das macht sie schwer und aufwendig zu transportieren. Außerdem haben sie einen hohen Zucker- und Stärkegehalt, das zieht Käfer und Pilze an – man kann die Stämme nicht lange in den Plantagen liegen lassen.”

Selbst das Absägen der Stämme ist alles andere als einfach. Der Fabrikmanager von Pacific Green, Ravin Chandra erklärt: “Bei den Palmen sind in den Außenwänden der Gefäßbündel, die Nahrung und Wasser im Stamm transportieren, Silicazellen. Das macht normales Werkzeug stumpf”. Doch zum Glück sah Pacific-Green-Direktor Peter Ryan vor Jahren in Papua-Neuguinea wie Einheimische das Holz trockneten und damit bauten. Daraufhin kam ihm nämlich die Idee mittels Maschinen, die Stämme der Länge nach auszuhöhlen.
Ryan sagt: “Wir wollen wie das Hawaii-Hemd werden – ein einzigartiges Produkt aus der Pazifik-Region”. Die Möbel, die man aus den Stämmen herstellen kann, werden an Öfen, die mit Sägespänen befeuert werden, getrocknet.
Zehn Millionen Hektar sind allein in Asien mit Kokospalmen bepflanzt worden, wie Killian schätzt.

 

Auf Plantagen pflanzt man nachhaltiges Teakholz

Wie viele wissen, ist Teakholz eines der begehrtesten Hartholzarten dieser Erde. Das Kernholz enthält ein Alkaloid, das Pilzbefall verhindert und das Holz vor dem Befall mit Termiten und anderen Insekten schützt, darum ist es auch ideal als Außenholz geeignet. Gerade Schreiner lieben Teak, da die Stämme lang und gerade sind. Teak ist ein Laubbaum aus Nordostindien und Birma.
Die geniale Idee, aus Palmen Möbel zu machen, ist also nicht alles was die Fidschi-Inseln zu bieten haben: Eine andere Firma setzt  auf die nachhaltige Züchtung von Teakholz. Die Firma “Future Forests Fiji” (FFF) (auf Deutsch: Fidschis Wälder der Zukunft), pflanzte die erste nachhaltige kommerzielle Teakholzplantage in dem Südseestaat. Bislang hat die FFF 140.000 Bäume auf der Hauptinsel Viti Levu gepflanzt. Ihr Ziel sind allerdings drei Millionen Bäume. Die Plantage liegt in einem langen unbewohnten Tal, fernab vom Tourismus. Rashmi Devi ist hier im Einsatz. Sie leitet die Future Forests, die größte Baumschule auf kommerzieller Basis auf den Fidschi-Inseln. Sie sagt stolz, dass man hier 400.000 Teak-Setzlinge im Jahr ziehen könne. Die Bäume wachsen bestens, stellt Paul Evers, einer der Gründer von Future Forests, fest. Sie sind nach sechs Jahren schon mehr als 15 Meter hoch, mit einem Durchmesser von gut 20 Zentimetern in Brusthöhe. Evers sagt: “Nach sechs Jahren eignet sich das Holz für Kleinmöbel und Sachen wie Bilderrahmen”. Jeden zweiten Baum nimmt man aus der Plantage, um den übriggebliebenen Platz zur Entfaltung und Kräftigung zu geben. In den nächsten 15 bis zwanzig Jahren sollen die Bäume auf 60 Zentimeter im Durchmesser wachsen und dann gefällt werden.

 

Zwei großartige Alternativen, um das begehrte Holz aus den Regenwäldern zu verschonen.

 

Quelle: kurier.at