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postheadericonHunde helfen beim Erschnüffeln von Klinik-Keimen

Publiziert am 17 Dezember, 2012 unter Wissenschaft
Gute Nachrichten

Der Hund, der beste Freund des Menschen, wird jetzt auch Arzthelfer? Die niederländische Medizinerin Marije Bomers vom Amsterdamer Universitätskrankenhaus VUMC konnte mit einem Beagle namens Cliff beweisen, dass Hunde bestimmte Klinikkeime erschnüffeln können.

Beagle-Schnauze, positive nachrichten

Hundenasen auf Keimjagd: Was eine Beagle-Schnauze nicht alles erschnüffeln kann!?
© Roman Ibeschitz / pixelio.de

Einer der gängigsten und auch gefährlichsten Krankenhauskeime ist der Clostridium difficile. Durch diesen Keim erkranken Patienten in Industrieländern an teilweise lebensbedrohlichem Durchfall. Bis das Testergebnis des Labors vorliegt, vergeht meist zu viel Zeit. Doch Hunde könnten in Zukunft dabei helfen, gefährliche Krankheitserreger wesentlich schneller aufzuspüren. Internistin Bomers sagt, dass Cliff mühelos Infektionen mit dem Bakterium Clostridium difficile aufspüre. Niederländische Forscher veröffentlichten ihre Erkenntnisse im Fachjournal “British Medical Journal”, wie “n-tv” schreibt.

Nur zwei Wochen lang hatte man mit Cliff trainiert, als er bereits mit sehr hoher Sicherheit den Erreger in Stuhlproben erkannte. Um Cliffs Schnüffelfähigkeiten genauestens zu testen, legten ihm die Wissenschaftler 100 Proben vor. Genau 50 Stück waren mit dem Keim belastet, die anderen 50 waren es somit nicht. Der Beagle erkannte alle Stuhlproben mit dem Keim Clostridium difficile. Bei den keimfreien erschnüffelte er 47 von 50 richtig. Bomers meint dazu: “Er ist schneller, zuverlässiger und billiger als die meisten Labortests”. Ein tierischer Arzthelfer könnte schneller Infektionen erkennen, die auf diese Weise auch zeitnaher behandelt werden könnten.

Doch das ist laut Bomers nicht alles, was der zweijährige Cliff drauf hat: “Er riecht die Infektion auch in der Luft.” Zwei Jahre lang ließ die Internistin den Beagle in Amsterdamer Krankenhäusern schnüffeln. Cliff besuchte insgesamt 300 Patienten – 270 von ihnen trugen das Clostridium difficile Bakterium nicht in sich. Cliff erkannte 265 richtig. Seine Trefferquote liegt somit bei 98 Prozent. Bei den Patienten die den Keim in sich trugen erkannte er 25 von 30, was einer Erfolgsquote von 85 Prozent entspricht. “Wenn er sich hinsetzt, dann hat er was gefunden”, erklärt Bomers.

“Cliff kann eine ganze Station in weniger als zehn Minuten screenen”, sagte Bomers. Es könnten also zukünftig Spürhunde eingesetzt werden, um eine Verbreitung des Erregers zu verhindern, meinen die Wissenschaftler. Clostridium difficile kann vor allem bei älteren Menschen nach einer Antibiotika-Behandlung – wo das Immunsystem geschwächt ist – zu einer gefährlichen Darminfektion führen. Gerade in Krankenhäusern kann sich der Keim schnell verbreiten, da eine hohe Ansteckungsgefahr besteht.

Interessant und äußerst hilfreich. Mal gucken, was man hinsichtlich dieser Erkenntnisse in Zukunft noch alles hört und ob es in Kliniken bald von tierischen Helfern nur so wimmelt.

 

Quelle: n-tv.de