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postheadericonNachhaltige Energie aus warmem Grundwasser in Großstädten

Publiziert am 15 November, 2013 unter Wissenschaft
Gute Nachrichten

Großstädte haben ihr eigenes Mikroklima. In den Großstädten liegen die Temperaturen deutlich über denen im ländlichen Raum. Die Gründe liegen in der dichten Besiedlung, der Versiegelung von Flächen durch Straßen und Parkplätze, der Industrie, des starken Verkehrsaufkommens und der fehlenden Vegetation.

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Unter Großstädten schlummert ein riesiges Energiepotenzial
© foilman / flickr.com

Diese Temperaturunterschiede breiten sich nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Untergrund aus. Das hat zur Folge, dass sich das Grundwasser in Ballungsgebieten in den letzten Jahrzehnten deutlich erwärmt hat. Philipp Blum vom Karlsruhe Institute of Technology (KIT) weiß: “In Karlsruhe betrug die durchschnittliche Wärmestromdichte in den oberflächennahen Grundwasserschichten im Jahr 1977 noch 759 Milliwatt pro Quadratmeter. Im Jahr 2011 waren es bereits 828 Milliwatt pro Quadratmeter. Diese Wärmemenge entspricht einen Petajoule pro Jahr, somit könnte man mindestens 18.000 Haushalte in Karlsruhe nachhaltig mit Wärme versorgen.” (Joule oder Newtonmeter ist die Energieeinheit in der Physik und ein Petajoule sind eine Billiarde Joule.)

Philipp Blum und seine Kollegen vom KIT haben zusammen mit Peter Bayer von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich untersucht, woher die Wärme im Untergrund der Städte kommt. Bei diesen Messungen und Modellversuchen ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allen Dingen die erhöhten Oberflächentemperaturen und die Wärmeabgabe von Gebäuden für den Wärmeanstieg im Untergrund verantwortlich sind.

Wie kann man die Wärme aus dem Untergrund anzapfen?
Man könnte die Energie zum Heizen im Winter und zum Kühlen im Sommer einsetzen. Damit hat man ein geothermisches Potenzial, mit dem man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: man könnte einen Teil des wachsenden Energiebedarfs decken und zugleich die Emission von Treibhausgasen reduzieren. Damit würde man im Umkehrschluss die Erwärmung in den Städten reduzieren.

Unter unseren großen Städten schlummert demnach also ein riesiges Energiepotenzial. Man muss diesen “Schatz” nur heben.

 

Quelle: scinexx.de