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postheadericonKerosin aus Kohlendioxid, Wasser und Sonnenlicht

Publiziert am 2 Mai, 2014 unter Technik
Gute Nachrichten

Die Europäische Union finanziert ein Forschungsprojekt mit dem Namen SOLAR-JET. Dort arbeitet eine Gruppe von Wissenschaftlern, denen es gelungen ist, Flugzeugbenzin, auch Kerosin genannt, statt aus Erdöl, aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid herzustellen. Im Gegensatz zu Erdöl sind dies Stoffe, die in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen. Auf diese Art und Weise kann der Luftverkehr nachhaltiger, sicherer und klimafreundlicher gemacht werden.

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© Mano n Hobbes / flickr.com (CC BY 2.0)

Projektpartner bei SOLAR-JET sind das Deutsche Zentrum für Raumfahrt (DLR), die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), das Bauhaus Luftfahrt, Shell Global Solutions und das Beratungsunternehmen ARTTIC. Die EU-Forschungskommissarin Maire Geoghegan-Quinn wies darauf hin, dass man sich noch im Versuchsstadium befinde, dass aber die Ergebnisse äußerst ermutigend seien. Man kann auf Grund der Ergebnisse davon ausgehen, dass Kraftstoffe künftig aus Sonnenlicht als Hochtemperatur-Quelle, CO2 und Wasser hergestellt werden können.

Wie funktioniert nun das Verfahren?
Dr. Patrick Le Cle, Projektbetreuer beim DLR-Institut für Verbrennungstechnik in Stuttgart, erläutert: “Unser Grundgedanke ist es, den Verbrennungsprozess umzukehren. Das heißt, wir nehmen Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf als Emissionen, führen Energie zu und gewinnen so Treibstoff.”
Das ganze erfolgt in zwei Schritten: Zuerst wird in einem Solarreaktor ein als Katalysator dienendes Metalloxid in Metall- und Sauerstoff-Ionen gespalten. Dazu benötigt man Temperaturen von etwa 2.000 Grad. Diese hohen Werte werden mit Solarreceivern erzeugt, die am ETH in Zürich entwickelt wurden. Danach leiten die Wissenschaftler CO2 und Wasserdampf durch den Solarreaktor. Dabei reagieren das CO2 und der Wasserdampf mit den Metall- und Sauerstoff-Ionen und es entsteht eine synthetisches Gas, sowie eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Alle entstehenden Produkte besitzen einen sehr hohen Reinheitsgrad. Die Umwandlung des Synthesegases in Kerosin erfolgt mittels des erprobten sogenannten Fischer-Tropsch-Verfahrens.

Im nächsten Entwicklungsschritt soll das Verfahren optimiert werden, um die Machbarkeit im industriellen Maßstab nachzuweisen.

Wie kommt man auf den Namen SOLAR-JET? Vielleicht deswegen, weil der volle Namen etwas zu lang wäre: Solar chemical reactor demonstration and Optimization für Long-term Availability of Renewable JET fuel.

Die Umwandlung des Klimakillers CO2 in einen nützlichen, nachhaltigen Treibstoff für Flugzeuge wäre ein bedeutender Fortschritt für die globale Luftfahrt, zumal man herkömmliche Triebwerke mit diesem “grünen” Kerosin antreiben kann.

 

Quelle: austrianwings.info
Herzlichen Dank an Manfred für den Tipp!