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postheadericonAus Kunststoffabfällen Öl gewinnen

Publiziert am 23 Juli, 2012 unter Technik
Gute Nachrichten

Im Mannheimer Rheinhafen entsteht die erste Kunststoff-Öl-Recyclinganlage Deutschlands. Wenn die Anlage fertig ist, können aus 1.000 Kilogramm Plastikmüll 80 Liter Heizöl erzeugt werden.

Oel aus Kunststoffabfaellen

Bild-Quelle: godmode-trader.de

Am Sonntag erfolgte der erste Spatenstich für das Projekt. Finanziert wird die Recyclinganlage über den Öko-Energie Umweltfonds eines Emissionshauses aus Bremen.

Wie funktioniert nun eine solche Anlage? Aus Kunststoff-Abfällen wird durch die patentierte Syntrol-Thermolyse in einem dreistufigen Verfahren mit sehr hohem Wirkungsgrad leichtes Heizöl erzeugt. Nach einer weiteren Bearbeitung und Veredelung kann man das Produkt auch für andere Zwecke in der Industrie nutzen. Wegen des enorm hohen Wirkungsgrades von 90 Prozent ist die Heizölgewinnung auf diese Art und Weise kostengünstig und wirtschaftlich vertretbar. Das patentierte Verfahren gibt es bereits seit 1937, es wurde jedoch bisher nie zur Serienreife gebracht. Nill-Tech, ein deutscher Anlagenbauer, betreibt seit 2005 in der Schweiz erfolgreich eine Pilotanlage gleichen Typs wie die, die in Mannheim entsteht.

Der jährlich in Deutschland anfallende Müll beläuft sich auf 300-500 kg pro Person. Davon sind 10-15 Prozent Kunststoffabfälle. Der Markt ist also riesig. Von den 18 Millionen Tonnen Kunststoffen, die jährlich in Deutschland produziert werden, gelangen etwa 4,5 Tonnen in das deutsche Wertstoffrecyclingprogramm. Oskar Edler von Schickh, Geschäftsführer des Öko-Energie Umweltfonds, sagt: “Von dieser Menge könnten wir mit unserer Technologie theoretisch 3-5 Prozent des deutschen Rohölimports abdecken – in Zeiten sändig steigender Ölpreise eine verlockende Aussicht.”

Also, ist es nicht besser, statt Plastikmüll mit sehr geringem Wirkungsgrad zu verbrennen, diesen zu 90 Prozent in Heizöl umzuwandeln?

Wünschen wir den Betreibern der Anlage viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

Mehr Infos zum Thema findest du hier.

 

Quelle: cleanthinking.de