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postheadericonDepressionen – durch Hunde heilbar

Publiziert am 15 August, 2012 unter Gesundheit
Gute Nachrichten

Wer einen Hund hat, kann sich – im wahrsten Sinne – glücklich schätzen: Eine Studie hat ergeben, dass durch den Einsatz speziell ausgebildeter Hunde sogar schwerste Depressionen geheilt werden können.

Hunde-Therapie gegen Depression

Bild-Quelle: Oliver Haja / pixelio.de

Hunde sind für ihren wichtigen Einsatz im Pflege- und Therapiebereich bekannt. Zum Beispiel unterstützen sie Blinde, Menschen die an den Rollstuhl gebunden sind, autistische Kinder und demente Senioren.
Wer einen Hund besitzt, muss täglich mit ihm Gassi gehen. Das ist ein gesundheitlicher Vorteil, bei Wind und Wetter hinaus zu müssen, denn somit ist man als Hundehalter quasi gezwungen, an die frische Luft zu gehen. Herz und Kreislauf sowie das Immunsystem profitieren davon. Statistisch gesehen haben Hundebesitzer seltener Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu erleiden.

Tiere, nicht nur Hunde, erhellen im Allgemeinen durch deren bloße Anwesenheit die Stimmung der Menschen und bringen dadurch sogar aggressive und verschlossene Patienten dazu, sich ihren Betreuern gegenüber wieder zu öffnen.

Andreas Sobottka, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und leitender Oberarzt im Zentrum für Seelische Gesundheit der Klinik Marienheide, leitet gemeinsam mit der staatlich geprüften Hundetrainerin Doll-Degenhardt das Studienprojekt.
Anfangs war der psychische Zustand einiger Patienten äußerst kritisch. Manche von ihnen hatten bereits versucht, sich das Leben zu nehmen. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und quälende Gedanken sind für viele an Depression leidende Menschen deren bloßer Alltag. Sobottka sagt, “Die Patienten empfinden keine Freude. Sie fühlen sich leer, wert- und antriebslos”.

Jedem der 60 Probanden wurde ein Hund zugewiesen. Für das tiergestützte Projekt werden Australian Working Kelpies eingesetzt, da diese auf Grund ihres Charakters besonders gut als Therapiehunde geeignet sind. “Sie sind sehr trainierbar, gut auszubilden, freundlich und haben einen kontrollierbaren Jagdtrieb”, so Doll-Degenhardt. Die Hundetrainerin kennt diese Tiere seit deren Geburt und bildete die Hunde seit dem Welpenalter aus.
Die Therapie ging wie folgt von statten: Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hatte parallel zu deren herkömmlicher Therapie einen Kontakt zum Hund, die andere nicht. Nach vier Wochen wurde das Behandlungskonzept gewechselt.
Die Patienten wurden an die Hunde gewöhnt, durch einen Film in dem das jeweilige Tier als Welpe oder als Mutter mit deren Welpen gezeigt wurde, damit mögliche Berührungsängste schneller weichen. Um die Beziehung zwischen Mensch und Tier noch zu verstärken, mussten die Patienten mit ihren Hunden zweimal in der Woche 30 Minuten lang Übungen und Parcours mit Hindernissen absolvieren. Zudem standen richtige Abenteuer auf dem Programm, wie Angstüberwindung. In einem Beispiel berichtet der “Focus” über eine Patientin mit Angstsymptomen. Sie sollte ihrem Hund beibringen über eine schulterhohe Steinmauer zu laufen. Der Hund war jedoch verunsichert und traute sich nicht so recht. Erst als die Patientin selbst ihre eigene Angst überwunden hatte und dem Hund gegenüber selbstsicher auftrat, traute er sich und konnte die Aufgabe bewältigen.

Am Ende stellten die Forscher fest, dass der Todeswunsch der Patienten beider Gruppen unter der hundegestützten Therapie schneller nachließ. Genaue Zahlen möchte Sobottka demnächst in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichen. Die Therapie lief in jedem Fall erfolgreich ab. Nun setzt sich der Psychiater und Psychotherapeut das Ziel, die Therapie als offizielles Behandlungskonzept für Menschen mit depressiven Störungen integrieren zu können.

Ausführlichere Infos findest du hier.

 

Quelle: focus.de