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postheadericon″40 Sekunden Lektüre: Die Kraft der Freude″ – Paulo Coelho

Publiziert am 15 November, 2012 unter Philosophie
Gute Nachrichten

Da heute Tag der Philosophie ist, habe ich einmal wieder eine kurze Geschichte von Paulo Coelho für euch gefunden. Das Original “40 sec reading: the strength of joy” wurde am 01. November 2012 in seinem Blog veröffentlicht.

Es handelt von einer Geschichte über Jesus, die uns daran erinnern soll, die einfachen Dinge im Leben zu entdecken, ihre Schönheit, Liebe und Vollkommenheit zu sehen, denn dazu braucht es keine großen Wunder oder mystische Erfahrungen.

Hier ist die Lektüre exklusiv für euch ins Deutsche übersetzt. Viel Freude!

Tropfen auf Bluetenblatt, Paulo Coelho

Bild-Quelle: Matthias Mittenentzwei / pixelio.de

Khalil Gibran sagt, dass 20 Jahrhunderte lang Männer die Schwächen von Jesus angebetet haben und seine Macht nicht vollständig verstehen. Jesus lebte nicht als Feigling und er starb, ohne zu klagen und zu leiden. Er lebte als Revolutionär und wurde als Rebell gekreuzigt.

Er war nicht wie ein Vogel mit ausgebreiteten Flügeln, aber ein heftiger Sturm, der die Flügel zum Ausbreiten brachte. Er war kein Opfer seiner Verfolger und er wollte nicht in deren Händen leiden, aber er war – im Gegensatz zu ihnen – frei.

Jesus kam nicht auf die Erde, um unsere Häuser zu zerstören und um dort wiederum Klöster mit seinen Steinen zu errichten. Er kam, um unsere Seelen in uns zum Atmen zu bringen, einen Tempel in jedem Herzen zu errichten, eine Seele in jedem Altar und einen Priester in jedem Menschen.

Wenn wir einmal sorgfältig auf sein Leben schauen, sehen wir, obwohl seine Leidenschaft unaufhaltsam war, dass er wusste, wie er es anstellen musste, uns in jeder seiner Gesten ein Gefühl der Freude zu geben. Er muss wohl lange und hart darüber nachgedacht haben bevor er sich entschied, welches Wunder sein erstes sein sollte. Er muss an die Heilung eines Gelähmten, die Auferstehung der Toten, die Vertreibung eines Dämons, “eine noble Geste”, gedacht haben. Schließlich wäre es das erste Mal, dass er der Welt zeigen würde, dass er der Sohn Gottes war.

Und es steht geschrieben, dass sein erstes Wunder die Verwandlung von Wasser zu Wein war, um eine Hochzeitsgesellschaft zu beleben. Die Weisheit dieser Geste sollte uns inspirieren und immer in unseren Seelen vorhanden sein. Die spirituelle Suche ist Mitgefühl, Begeisterung und Freude.

Der Tibetische Mönch Chogyam Trunpga sagt: “Wir brauchen keine mystische Erfahrung, um zu entdecken, dass die Welt gut ist. Wir sollten einfach erkennen, dass es einfache Dinge um uns herum gibt, wie die Regentropfen, die die Fensterscheiben hinab rannen, am Morgen aufwachen und sehen, dass die Sonne noch scheint, hören, wie jemand lacht.”

 

Quelle: paulocoelhoblog.com