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postheadericonElektromüll: Rewimet als innovatives Projekt

Publiziert am 6 November, 2012 unter Technik
Marco Schäfer

Bei dem niedersächsischen Recycling-Cluster Rewimet handelt es sich um einen Verein zur “Förderung von Wissenschaft und Forschung” hinsichtlich der Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit, der am 19. Oktober 2011 gegründet wurde. Ziel des Vereins ist es, Recyclingstrategien für wirtschaftlich wertvolle Metalle zu entwickeln und diese erfolgreich aus Elektronikabfall wiederzuverwerten.

Elektroschrott, Platine

Platinen: enthalten wertvolle Stoffe.
Bild-Quelle: Oliver Moosdorf / pixelio.de

Dass dies besonders in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema ist, beweist die Tatsache, dass etliche wertvolle Rohstoffe wie Gold und Silber für die Herstellung von elektronischen Geräten, wie Smartphones und Computer, verwendet werden. Statistiken zeigen, dass jährlich ungefähr 320 Tonnen Gold und 7.500 Tonnen Silber mit einem Gesamtwert von ca. 17 Milliarden Euro für Produktionen dieser Art verbraucht werden. Die Notwendigkeit, diese Rohstoffe durch gezieltes Recycling wiederzuverwerten, liegt auf der Hand, nicht zuletzt auch wegen des aktuellen Goldpreises von 1.500 US-Dollar pro Unze. Während die Industrienationen bereits 70 Prozent der Edelmetalle in Elektronikabfall recyceln, handelt es sich in den Entwicklungsländern leider nur um 15 Prozent. Hinzu kommt, dass unvollständiges oder fehlerhaftes Aufbereiten dazu führt, dass bis zu 50 Prozent der Edelmetalle verloren geht. Das was übrig bleibt, wird nur bis zu 25 Prozent genutzt.

Rewimet ist sich der Vielfalt der Probleme und der Notwendigkeit einer effizienten Lösung bewusst und vereint Erfahrungen und Kenntnisse verschiedener Institutionen und Bereiche, um gemeinschaftlich Verfahren zu entwickeln, die das Recycling von Elektromüll in ein effizientes und gesundheitlich ungefährliches System verwandelt. Goldmann, das Institut welches aktiv an diesem Verein teilnimmt, ist der Meinung, dass in Afrika und Indien Elektroschrott mit Hilfe von einfachen Prozeduren so zerlegt werden könnte, dass wichtige Einzelteile mit hohem Gehalt an Edelmetallen aufbereitet und dann an spezialisierte Unternehmen re-importiert werden können. Die Verfahren sollen weiterhin garantieren, dass Arbeiter in Orten wie Nigeria, der zurzeit wichtigste Standort für Import von elektronischem Müll, durch das Recyceln keiner gesundheitlichen Gefahr ausgesetzt sind.
Da die Edelmetallkonzentration in Altgeräten um 50 Prozent höher ist als in geschürften Metallerzen, ist das Konzept  des “Urban Mining” und die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern nicht nur unentbehrlich, sondern auch gewinnbringend für alle Beteiligten. Auch die großen Elektronikhersteller wie Vishay, von denen in fast jedem Elektrogerät Einzelteile verbaut sind, könnten sich Gedanken über die Zukunft machen, denn irgendwann fehlen ihnen ansonsten die Rohstoffe zur Produktion.

Man darf in jedem Fall gespannt sein, wie und ob sich die ehrgeizigen Ziele des Rewimet – Projekts und dem Goldmann-Institut umsetzen lassen können. Ein Schritt in die richtige Richtung ist schon getan.

 

Quellen: rewimet.de; wissenschaft-aktuell.de