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Publiziert am 19 November, 2012 unter Wirtschaft
Gute Nachrichten

Die Übertreibungen am US-Immobilienmarkt waren der Auslöser der Finanzkrise, unter der die Welt heute noch leidet. Das Platzen der Immobilienblase war der Grund für die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers. Der Zusammenbruch von Lehman Brothers führte zu einem weltweiten “Erdbeben” in Bankenkreisen und ist für die desolate finanzielle Situation in den Mittelmeer-Anrainerstaaten mitverantwortlich, wie die “Neue Zürcher Zeitung” am 16. November berichtet.

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Bild-Quelle: Rainer Sturm / pixelio.de

Seitdem machen viele Investoren einen großen bogen um Immobilien in den USA, jedoch merken viele nicht, dass sich der amerikanische Häusermarkt sehr viel schneller erholt, als man zu hoffen wagte.

Die Kenzahlen am Immobilenmarkt der USA haben sich in den vergangen Monaten deutlich verbessert: Im Monat September stieg die Zahl der angefangenen Bauprojekte um 15 Prozent auf eine Gesamtzahl von 872.000 Einheiten in diesem Jahr. Das ist die höchste Steigerung seit dem Sommer 2008, dem Höhepunkt der Bankenkrise. Die Zahl der Baugenehmigungen kletterte ebenfalls um 11,6 Prozent und damit auf 894.000 Anträge in 2012. Noch prägnanter ist der Verlauf bei der Zahl der Verkäufe von neuen Häusern. Hier übertraf die Anzahl der Verkäufe im August die Vorjahreszahlen um satte 27 Prozent.
Kein Wunder, dass das Baugewerbe sehr optimistisch ist. Die Zuversicht dort liegt auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren.

Robert F. Wescott, der Präsident von Keybridge Research, hat überrascht festgestellt, dass viele jüngere Mitarbeiter seiner Firma sich jetzt mit dem Gedanken trügen, ein Haus zu kaufen. Das steigende Interesse am eigenen Heim führt bereits wieder zu Wartezeiten von bis zu vier Monaten bei der Beantragung von Hypotheken-Darlehen.

Optimisten in den USA sagen, dass der US-Häusermarkt erst am Anfang einer langen Erholungsphase steht. Die Bautätigkeit, die in den vergangenen Jahren auf das Niveau von 1946 abgesunken ist, hat noch ein hohes Aufholpotenzial. Die USA sind eines der wenigen westlichen Länder, die immer noch ein hohes Bevölkerungswachstum haben. Es gibt pro Jahr eine Nachfrage nach 2,6 Millionen Häusern. Davon geht die Hälfte auf das Bevölkerungswachstum zurück und die andere Hälfte auf die Tatsache, dass jährlich 1,3 Millionen Häuser abgerissen und neu aufgebaut werden müssen. Momentan liegen jedoch die Baubeginne nur bei etwa 63 Prozent des Durchschnittswertes der vergangenen zwanzig Jahre.

Der Häusermarkt gilt in Amerika als wichtiger Gradmesser für die Erholung der Wirtschaft. Zahlreiche Branchen und damit viele Arbeitsplätze hängen direkt vom Zustand auf dem Bausektor ab.

Es scheint also in den USA wieder aufwärts zu gehen, was bei der globalen Vernetzung der Wirtschaft letztlich auch für uns in Europa nur von Vorteil sein kann.

 

Quelle: nzz.ch