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postheadericonCochlea-Implantate: eine Hörhilfe für Jung und Alt

Publiziert am 28 März, 2013 unter Gesundheit
Gute Nachrichten

Das faszinierende Cochlea-Implantat ermöglichte es fast tauben Menschen, wieder “normal” zu hören. Eingesetzt werden kann es bei schwerhörigen Neugeborenen sowie bei Senioren.

Ohr eines Kleinkindes, positive nachrichten

© Michael Lorenzet / pixelio.de

Von 1000 Neugeborenen kommen zwei bis drei mit einer gravierenden Schwerhörigkeit zur Welt. Seit dem Jahre 2009 gehören Hörtests bei Neugeborenen zu den Pflichtuntersuchungen jeder Geburtsklinik in der Bundesrepublik. Hierbei werden dem Säugling Töne vorgespielt und eine Art Echo des Innenohrs gemessen. Man stellt so auf schnelle und schmerzfreie Weise fest, wie sich der Hörapparat des Kindes verhält. Sind die Werte auffallend, werden Nachuntersuchungen bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt eingeleitet. Dort folgen weitere Test, wie  beispielsweise das Feststellen der Reaktionen des Gehirns auf akustische Reize, um herauszufinden, ob eventuell nur Fruchtwasserreste den Gehörgang blockiert haben oder tatsächlich eine Störung vorliegt.

Wenn Kinder ohne ein gutes Gehör auf die Welt kommen, lernen sie nicht richtig sprechen, wie “focus.de” schreibt. Das Cochlea-Implantat (CI) kann gehörlosen Kindern die Welt der Geräusche eröffnen und so zu einer normalen Sprachentwicklung beitragen.

Das implantierte Gerät wandelt Schall in elektrische Impulse um und leitet diese über eine Elektrode direkt an den Hörnerv weiter. In Deutschland werden etwa 2000 Implantationen jährlich durchgeführt. Die Tendenz steigt, da auch älteren Gehörlosen mit dem CI geholfen werden kann.

Bevor die Hörtests Bestandteil der Pflichtuntersuchungen wurden, stellte man meist erst im Alter von viereinhalb Jahren eine Schwerhörigkeit bei Kindern fest. Manfred Gross, Leiter des Hörzentrums der Berliner Universitätsklinik Charité meint dazu, dass dies “viel zu spät” sei und fügt hinzu, dass das sensible Zeitfenster für eine Entwicklung des Hörzentrums im Gehirn in den ersten sechs Lebensmonaten liege. Wenn in jener Zeit die Nervenzellen, die für das Hören zuständig sind, mit Schall stimuliert werden, habe die Kinder auch keine Schwierigkeiten auf “normalem” Weg Sprechen zu lernen und Geräusche voneinander zu unterscheiden, wie es ansonsten ohne Hörhilfe der Fall wäre. Gross sagt: “Kinder, die zu spät mit Hörhilfen versorgt werden, können verschiedene Laute nicht so gut differenzieren, vor allem haben sie ein deutlich reduziertes Kurzzeitgedächtnis für Worte”.

Das Cochlea-Implantat hilft demnach sowohl jungen als auch alten Menschen, mit einem geschädigten Hörapparat Töne (wieder) wahrzunehmen.

 

Quelle: focus.de