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postheadericonUruguays Präsident liebt die einfachen Dinge

Publiziert am 29 März, 2013 unter Politik
Gute Nachrichten

Uruguays Staatschef José Mujica macht sich nicht viel aus Geld sondern spendet lieber circa 90 Prozent seines Gehalts von monatlich umgerechnet 9300 Euro für soziale Projekte. Ihm selbst bleiben demnach weniger als 1000 Euro, was er selbst nicht etwa als Problem ansieht, schließlich hätten die meisten seiner Landsleute weniger zum Leben, wie er sagt. Mujica lebt gemeinsam mit seiner Frau und einem dreibeinigen Hund in seinem Farmhaus und züchtet Blumen.

Mujica selbst sagt in einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP: “Ich brauche nicht viel zum Leben”. Dies habe ihn seine jahrelange Haft während der Diktatur in Uruguay gelehrt. Das Land litt 12 Jahre lang von 1973 bis 1985 unter einer Diktatur. Insgesamt verbrachte Mujica 14 Jahre hinter Gittern. Damals sei er schon froh gewesen, wenn er eine Matte zum Schlafen bekommen habe, wie der ehemalige Guerillero berichtet. Der gelernte Blumenzüchter sagte, dass das wahre Glück auf Erden nur aus vier oder fünf Dingen bestünde, die sich seit Homers Zeiten nicht geändert hätten: Liebe, Kinder, eine Handvoll Freunde. Zudem fügte der 77-Jährige noch hinzu, dass er nichts von der modernen “Sklaverei” halte, in der die Menschen “leben um zu arbeiten” statt “arbeiten um zu leben” und spricht weiter “Arm sind nicht die, die wenig haben. Arm sind die, die viel wollen”.

José Mujica trägt niemals Krawatte und ist sich keinesfalls zu schade, seine Einkäufe selbst zu erledigen. Da kann es schon einmal vorkommen, dass das Staatsoberhaupt von etwa 3,3 Millionen Uruguayern in einem Geschäft gesichtet wird, in dem er sich eine Klobrille kauft. Im März letzten Jahres legte der volksnahe Präsident seinen Besitz von insgesamt 176.000 Euro in Form eines Bauernhofes, zwei alten Autos, darunter ein antiker VW Käfer, drei Traktoren und landwirtschaftlichen Gütern offen.

Seit dem 1. März 2010 ist der bekennende Atheist amtierender Präsident seines Landes und ist bekannt als Vertreter unorthodoxer Positionen. So sprach er sich unteranderem für die Herstellung und den Verkauf von Cannabis unter staatlicher Kontrolle aus. Auf diesem Wege möchte er den Einfluss der Drogenmafia schwächen. Und was die Abtreibungsregelungen anbelangt, möchte Mujica alle Frauen Uruguays selbst abstimmen lassen. Dazu fügt er hinzu “Und dann sollten wir Männer schweigen”.

José Mujica dürfte wohl einer der ärmsten Präsidenten der Welt sein, wenn man ihn an seinen Besitztümern misst – innerlich jedoch ist er einer der reichsten und glücklichsten. Und genau dieses Lebensgefühl möchte er an die Menschen weitergeben. Über Politik lässt sich bekanntlich streiten, doch ich denke, was diesen Mann ausmacht, ist seine Menschlichkeit. Etwas, dass ich mir gerade in der Politik sehnlichst wünsche. :-)
 

 
 

Quellen: bbc.co.uk;  stern.de ; youtube.com