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postheadericonIn Hamburg soll eine ″demokratische Schule″ entstehen

Publiziert am 2 August, 2013 unter Kultur
Gute Nachrichten

Die Initiative “Schule des Lebens” möchte eine sogenannte “demokratische Schule” in Hamburg gründen, die einen Lichtblick in die Bildungsrevolution bringen soll. Ins Leben gerufen hat diese Idee Christoph Schuhmann, Physik- und Informatik-Lehrer am Gymnasium Allermöhe in Hamburg. Geplant ist die Eröffnung einer solchen Privatschule bereits im Sommer 2014.

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© Christoph Schuhmann

Das Konzept klingt fast zu schön um wahr zu sein und hat mit dem Unterricht wie man ihn hierzulande normalerweise kennt, nicht viel gemeinsam. Die Kinder sollen in der demokratischen Schule die Dinge lernen können, die sie auch wirklich interessieren. Das Grundgerüst orientiert sich an der amerikanischen “Sudbury Valley School”, sagt der 30-Jährige Schuhmann im Interview mit der “Bergedorfer Zeitung”. “Wir sind überzeugt, dass die Kinder viel mehr Interesse für das Lernen zeigen, wenn sie ihre Ziele selbst stecken können und den Stoff nicht aufgezwungen bekommen.” Den Schülern werden freiwillige Kurse angeboten, in denen sie neben den klassischen Fächern wie Deutsch und Mathe unter anderem auch an kreativen Filmdreh-Projekten teilnehmen können. In erster Linie sollen die Kinder jedoch selbst entscheiden, wie sie ihren Alltag gestalten.

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Christoph Schuhmann – ″Die Frage ″Gibt es Schulen, an denen sich die Kinder jeden Tag auf die Schule freuen?″ ließ uns keine Ruhe.″
© Christoph Schuhmann

Christoph Schuhmann reiste gemeinsam mit Thomas Möller, einem Wirtschaftsstudenten an der Universität Hamburg, der seine Leidenschaft für das Thema Bildung entdeckte, durch die Welt, um Aufnahmen für einen aufwendigen Dokumentarfilm unabhängig und ohne finanzielle Hilfe zu sammeln. Sie besuchten unter bereits bestehenden Schulen in Deutschland, ähnliche Bildungseinrichtungen in den Niederlanden, Dänemark, Israel, Puerto Rico, Bolivien und Brasilien. Befragt haben jungen Filmemacher unteranderem Schüler, Absolventen, Eltern und Lehrer, die ihre persönliche Einstellung und Meinungen über das alternative Bildungskonzept erläutern. “Schüler kennenzulernen, die frei individuellen Leidenschaften nachgehen war sehr inspirierend”, erzählt Möller. Zudem interviewten sie Experten der Bildungswissenschaft und Neurobiologie.

Auf dieser besonderen Reise haben Schuhmann und Möller ihre unvergesslichen Entdeckungen aus 6 Ländern und 10 Schulen in etwa 40 Stunden Interview-Material zusammen getragen. Sie sind davon überzeugt, dass ein weitreichender Wandel unseres Bildungssystems nötig sei. Das Ziel des Films sei, neue Impulse für die derzeitige Bildungsdebatte zu setzten, indem dieser Einblicke in innovative Lernorte gewährt und sie anhand der neusten lernwissenschaftlichen Erkenntnisse reflektiert. Während des Prozesses stiegen Kooperationspartner wie die European Democratic Education Community (EUDEC) und der Bund freier Alternativschulen (kurz BFAS) in das Projekt ein.

Um eine professionelle Post-Produktion aufzubringen und somit den Film “Schools of Trust” zu verwirklichen, um ihn vorrausichtlich im Dezember 2013 zu veröffentlichen, brauchen die Macher nun finanzielle Unterstützung. Aus diesem Grund stellen sie ihr Projekt auf der weltweiten Finanzierungsplattform “Indiegogo” vor. Dort findet ihr weitere interessante Informationen und könnt dazu beitragen, dass die Dokumentation verwirklicht werden kann. Nach der Fertigstellung soll der Film kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt werden und zusätzlich über den Tologo-Verlag als DVD für Sammler herausgegeben werden.

Hier ist vorab schon einmal der gelungene Trailer zu “Schools of Trust”.
 

 

Um eine demokratische Schule in Hamburg nächsten Sommer Wirklichkeit werden zu lassen, müssen noch die entsprechenden Räumlichkeiten gefunden werden. Anfangs möchte man die Privatschule mit circa 40 bis 50 Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren eröffnen. Danach soll sie nach und nach wachsen und erweitert werden. Die Schüler sollen dort in naher Zukunft die Möglichkeit erhalten, den Realschulabschluss oder sogar das Abitur zu absolvieren. Der monatliche Schulbeitrag pro Schüler ist vergleichbar mit dem anderer Privatschulen in Deutschland und liegt bei 200 bis 300 Euro.

Ein äußerst interessantes Schulkonzept, das, falls es sich auch hierzulande immer mehr “behaupten” könnte, in Zukunft unser bestehendes festgefahrenes Schulsystem umkrempeln könnte.

Mehr Infos findet ihr unter schule-des-lebens-hamburg.de und indiegogo.com/projects/schools-of-trust.

 

Quelle: schule-des-lebens-hamburg.de