gute positive nachrichten

postheadericonLehmbauten brauchen keine Klimaanlagen

Publiziert am 8 Januar, 2014 unter Technik
Gute Nachrichten

Taos im Staat New Mexico, im heißen und trockenen Südwesten der USA, ist einigen wenigen Eingeweihten in Europa als Skigebiet bekannt. Die seltenen Niederschläge liefern im Winter, bedingt durch die extreme Höhenlage, eine zuverlässige Grundlage für eine Ski-Saison, die normalerweise von Dezember bis April dauert. Doch das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass New Mexico ein Wüstenstaat ist, mit Sommertemperaturen von weit über 40 Grad Celsius.

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Schneebedecktes Lehmhaus in Taos Pueblo.
© karaian / flickr.com

Im uralten Indianerdorf Taos Pueblo, dem Namensgeber des Taos Ski Valley, weiß man seit Jahrhunderten, wie man sich vor der extremen Hitze im Sommer und der nicht zu verachtenden Kälte im Winter schützt.

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Altes Gästehaus in Taos.
© Robert Wilson / flickr.com

Aspen, ein Pueblo-Indianer und Fremdenführer in Taos Pueblo deutet auf die ockerfarbenen Lehmziegel der Häuser und sagt: “Für diese Ziegel braucht man vor allem Lehmsand, wie es ihn hier rund ums Dorf gibt. Diesen Sand müssen Sie sieben und dann mit Wasser und Stroh mischen. Die Mischung kommt in eine Ziegel-Form aus Holz. Dann trocknen die Ziegel drei bis vier Tage lang in der Sonne, sie werden nicht gebacken oder gebrannt. Lehmhäuser sind im Sommer innen kühl. Im Winter, mit einem Feuer, bleibt die Wärme im Haus.”

Ähnliche Lehmbauten gibt es in Santa Fé, der Hauptstadt von New Mexico. Architekt Mark Chalom baut viel mit diesem Stoff und argumentiert: “Lehm ist ein sehr schwerer, dichter Baustoff. Wie Beton kann er sehr gut Energie aufnehmen und speichern.” Er vergleicht also Lehm mit Beton, was die Aufnahmefähigkeit von Hitze und Kälte anbelangt. Die Mauern müssen nur dick genug sein, dann braucht es keine Energie fressenden Klimaanlagen.

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Nachahmung der original Lehmbauten: Typische Architektur in Santa Fé.
© Don Graham / flickr.com

Die Ausrichtung der Häuser und die Raumaufteilung müssen bei den extremen klimatischen Verhältnissen in der Wüste stimmen. Chalom sagt: “Auf die Nordseite des Hauses kommen Schränke, Bäder, Werkstätten, Wirtschaftsräume, die als Kältepuffer wirken – so haben es auch schon die Anasazi-Indianer vor Tausenden Jahren gemacht. Mit den richtigen Baustoffen und der richtigen Ausrichtung zur Sonne kann man 85 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs des Hauses abdecken.”

Eine intelligente und simple Variante des Hausbaus, die uralt ist. Warum es nicht den Indianern nachmachen und hierzulande Häuser mit dicken Mauern bauen, anstatt diese heutzutage in Erdölprodukten, wie es etwa Styropor ist, “ersticken” zu lassen. :-)

 

Quelle: deutschlandfunk.de

Herzlichen Dank liebe Mika für den Tipp! :-)