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postheadericonForscher verwandeln alte Plastiktüten in Treibstoff

Publiziert am 10 Februar, 2014 unter Wissenschaft
Gute Nachrichten

Indische Wissenschaftler haben eine Methode entdeckt, um aus gebrauchten Einkaufstüten Treibstoff zu produzieren und damit Automotoren anzutreiben.

Plastiktuete auf Wiese, positive nachrichten

© SurprisePally / flickr.com

Die Forscher sagen, dass man den Umwandlungsvorgang bei relativ niedrigen Temperaturen durchführen kann. Viele Fachleute bezeichnen diese Zeit aus gutem Grund als das Zeitalter des Plastiks. Niemals zuvor wurde soviel Plastikmüll  erzeugt wie heutzutage. Eines der Hauptbestandteile des Plastikabfalls sind gewöhnliche Polymere, die in Behältern, medizinischen Geräten, Computern und Plastiktüten Verwendung finden. Es gibt weltweit viele Initiativen, um die Stoffe zu recyceln, aber eine ganze Menge davon endet auf Mülldeponien oder findet sich in den Weltmeeren wieder.

Chemiker Achyut Kumar Panda von der Centurion University of Technology and Management in Odisa und sein Kollege, Chemie-Ingenieur Raghubansk Kumar Singh vom National Institute of Technology in Orissa, Indien, arbeiten zusammen mit dem Ziel, eine kommerziell interessante Methode zu finden, um Polymere effektiv in flüssigen Treibstoff zu verwandeln. “Da die meisten Plastikstoffe aus Erdöl gemacht werden, kann unsere Lösung für das Recyceln von Plastik zu einem vollen Lebenszyklus führen, da wir Plastik auf seinen ursprünglichen Zustand als Öl-Bestandteil zurückführen. Der Prozess kann, falls er in einem Rahmen durchgeführt wird, der groß genug ist, dazu führen, dass der Druck von den Mülldeponien genommen wird ebenso wie der Effekt der schwindenden Erdölvorkommen in einer Zeit des größeren Bedarfs an Erdöl als Treibstoff gelindert wird”, sagen die beiden Wissenschaftler.

Wie läuft der Prozess ab?
Der Plastikabfall wird über einem Kaolinkatalysator auf Temperaturen zwischen 400 und 500 Grad erhitzt. Dadurch brechen die langen Kohlenwasserstoffketten in den Polymer-Molekülen auf. Diesen Vorgang nennt man thermokatalytischen Zerfall. Dabei entstehen große Mengen an kohlenstoffreichen Molekülen. Die Forscher fanden heraus, dass diese Moleküle etwa so lang sind wie zehn bis sechzehn Kohlenstoffatome und damit ähneln diese in ihren chemischen Eigenschaften stark den konventionellen Molekülen der Erdöltreibstoffe. Kaolin, das man auch zur Herstellung von Porzellan braucht, ist ein Mineralstoff, der Aluminium und Silizium enthält. Dieser dient in diesem Fall als Katalysator, denn er vergrößert die aktive Fläche auf der die Polymermoleküle sich ablagern können und somit den hohen Temperaturen besser ausgesetzt sind und schneller auseinander gebrochen werden können.

Die Forscher haben 450 Grad Celsius als die optimale Arbeitstemperatur erkannt. Man kann bei diesen äußeren Bedingungen aus einem Kilogramm Plastiktüten etwa 700 Gramm Treibstoff herstellen. Das ist ein beachtlicher Wirkungsgrad von 70 Prozent! Als “Abfallprodukt” entstehen brennbare Gase und Paraffinwachs.

Eine verlockende Idee: anstatt dass man Plastiktüten ins Meer wirft, wo sie riesige Inseln bilden, kann man die Tüten einem nützlichen “Lebensende” zuführen.

 

Quelle: clickgreen.org.uk