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postheadericonEs grünt so grün, wenn Berlins ″essbare Bezirke″ blühen

Publiziert am 24 April, 2014 unter Umwelt
Gute Nachrichten

Nach den großen Erfolgen der “essbaren Städte” wie Andernach und Minden möchte sich nun auch Berlin anschließen. Mehrere Bezirke wollen Obst und Gemüse in Parks und auf geeigneten Flächen anpflanzen, damit sich ein jeder selbstverpflegen kann. Um das Vorhaben zu verwirklichen, ist jedoch die Mithilfe der Bürger gefragt, die nicht nur ernten, sondern auch selbst anbauen sollen.

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Frisch gepflückte Birnen: auch in Berlin soll es ″essbare Bezirke″ innerstädtisch und Streuobstwiesen in nördlichen Ortsteilen zur Selbstverpflegung für jeden geben.
© beornbjorn / shutterstock.com

Der Trend des Urban Gardening breitet sich immer weiter aus. Auch Berlin mischt bereits seit längerem mit. Jetzt ist das grüne Hobby auch in der Politik angekommen. Hans Panhoff, Umweltstadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg sagt gegenüber dem Tagesspiegel: “Es geht darum, dass Städter wieder eine Beziehung zum Essen und seiner Herkunft bekommen”.

Volkspark Friedrichshain ist bereits Vorreiter als “essbarer Bezirk”. Das Bezirksamt hat eine Matrix erstellt, um zu überprüfen, welche Pflanzen sich für welchen Standort am besten eignen. Hilmar Schädel, Leiter des Grünflächenamts, erklärt: “Wir konzentrieren uns vorerst auf geschützte Orte in öffentlichen Grünanlagen, auf Schulhöfe und Kinderbauernhöfe”. Spielplätze sind erst einmal nicht dafür vorgesehen, da man sich um abbrechende Äste, unreife Früchte oder Wespen die Kinder gefährden könnten, sorgt. Auch straßennahe Orte, wie Mittelstreifen oder Baumscheiben sind wegen der Schadstoffe tabu.

Als geeignete Pflanzen für ein grüneres Berlin hat der Bezirk Obstbäume, Sträucher, Nüsse und Früchte ausgesucht, die nicht roh verspeist werden. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass zu früh geerntet werde.

Die essbare Stadt Andernach in Rheinland-Pflanz macht es vor: Dort darf jeder Bürger jäten und ernten, wo Rote Bete und Kohl neben Altglascontainern gedeihen und Hühner Eier im Burggraben legen.

Auch an dieser Stelle noch einmal das interessante Video über Andernach:
 

 

Da Berlins Kassen leer sind, müssen die Bürger auf eigene Kosten anbauen. Die geeigneten Orte für die jeweiligen Pflanzen werden vom Bezirk zugewiesen. Voraussetzung sei, dass alle ernten dürfen, auch die, die weder pflanzen noch sich um das Grünzeug kümmern, meint Grünflächenleiter Schädel. Der Bezirk selbst wolle darauf achten, dass es sich bei Neupflanzungen vermehrt um essbare Pflanzen handle. Für den Görlitzer Park sind beispielsweise Quitten geplant.

Damit das Ganze nicht aus dem Ruder läuft, sind öffentliche Workshops, um ein geeignetes Konzept zu entwickeln, in Planung. Die Grünen haben eher die innerstädtischen Gegenden im Auge, während die CDU-Fraktion die nördlichen Ortsteile im Blick hat. Hier wurde das Bezirksamt dazu aufgefordert, zu prüfen, “ob öffentliche und frei zugängliche Grün- und Freiflächen als Streuobstwiesen genutzt werden können.”

Sollte der Plan auch in Berlin aufgehen, haben sowohl Menschen, Tiere als auch Pflanzen was davon. Viel Erfolg! :-)

 

Quelle: tagesspiegel.de
Herzlichen Dank für den Tipp, lieber Wobel! :-)