gute positive nachrichten

postheadericonProjekt SeaClear – Meeresböden ohne Plastik

Publiziert am 28 Juni, 2021 unter Umwelt
Gute Nachrichten

Das Project SeaClear ist ein Gemeinschaftsprojekt aus mehreren Instituten, Firmen und Forschern, die Maschinen entwickeln, welche sich zum Ziel gesetzt haben eine Lösung der Müllproblematik auf dem Grund der Meeresböden zu finden. Gemäß Schätzungen des WWF schwimmen in unseren Ozeanen 86 Millionen Tonnen Plastikmüll. Das hat geradezu verheerende Folgen für Meerestiere, Natur und für uns Menschen. Die sichtbaren Plastikinseln, die riesige Flächen im Meer bedecken, machen aber nur 10 Prozent aus, denn etwa 90 Prozent des Mülls liegen am Meeresgrund.

Ein Haufen mit Seegras und Müll , der an einem Strand angeschwemmt zu einem Haufen herumliegt. Im Hintergrund sieht man das Meer und ein einen mit ein paar Wolken durchzogenen blauen Himmel.

Foto von Artem Beliaikin von Pexels

Beim Project SeaClear haben sich das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, die Technischen Universitäten Delft, München, Cluj-Napoca Rumänien, sowie SubSea Marseille und  die Hamburger Hafenbehörde,  zusammengeschlossen, um eine Lösung für eine der wichtigsten Probleme der Menschheit zu finden.

Johannes Oeffner, verantwortlicher Wissenschaftler beim Fraunhofer-Center, sagte in einem interview, das er der „Sonnenseite“ gab: „Die Verschmutzung der Meere ist eines der wichtigsten globalen Probleme. Sie hat Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft, Sicherheit. Gesundheit und Kultur….Wenn man bedenkt, dass die Kunststoffproduktion sich Prognosen zufolge bis 2050 vervierfachen könnte, haben wir ein immenses Problem, wenn wir nicht handeln, laut WEF betrug im Jahr 2014 das Verhältnis Kunststoffe zu Fischen 1 zu 5,  2050 könnte es dann genau so viel Plastikmüll wie Fische geben.“ Oeffner sagt weiter, dass man sich zunächst auf die küstennahen Gewässer konzentrieren wolle, weil dort die Verschmutzung besonders stark sei.

 

Wie funktioniert nun das SeaClear System?

 

Insgesamt hat man vier Geräte, die miteinander vernetzt sind. Ein autonom fahrendes oder ferngesteuertes Schiff (USV) an der Wasseroberfläche, zwei Unterwasser-Roboter (ROV) und eine Drohne (UAV). Die Drohne und ein Roboter sorgen für die Ortung und Kartierung des Mülls an der Wasseroberfläche und an der Wassersäule darunter. Der zweite Roboter sammelt, anhand der Kartierungsdaten, den Müll mit einem Greifarm und einer Saugvorrichtung ein und bringt diesen zum Mutterschiff USV. Auf Grund der Vernetzung „weiß“ jedes der vier eingesetzten Geräte, wo sich die anderen befinden. Man kann sich leicht vorstellen, dass das „Training“ der vier Einheiten einen erheblichen technischen Aufwand mit sich bringt.

Im Augenblick arbeitet man an zwei Standorten, um das System in der Praxis zu erproben, und zwar im Hamburger Hafen und an der Küste von Dubrovnik in Kroatien. In beiden Fällen arbeitet man in Tiefen von zwanzig bis dreißig Metern. Die besondere Herausforderung in Hamburg ist die starke Verschmutzung und die damit verbundene schlechte Sicht. Hier soll vor allen Dingen die Robustheit des Systems bewiesen werden.
Wenn das SeaClear System final entwickelt ist, wird es auch Korallenriffe von Müll unterscheiden können, so dass keine schädlichen Eingriffe in die Natur vorkommen werden.

Es bleibt zu hoffen, dass das System seine Praxistauglichkeit beweisen kann. Die Hamburger Hafenbehörde hat großes Interesse, damit das Hafenwasser sauberer zu machen und will so ein System erwerben. Das Ziel, die Weltmeere von Plastikmüll zu befreien ist wohl eines der herausforderndsten, wie auch wichtigsten, wenn es um die Liebe und den Erhalt unserer Umwelt geht.

 

 

Quellen:
pressetext.com
sonnenseite.com

Danke an Horst für den Tipp! ;-)