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postheadericonLebensmittel-Retter: Kölner Laden verkauft was lecker abgelaufen ist

Publiziert am 20 Februar, 2017 unter Erfolgsgeschichten
Gute Nachrichten

Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gibt es einen Markt, „Sommerladen“ genannt, im dem der Kunde alles findet, nur nicht das, was ein „normaler“ Supermarkt anbietet: krumme Zucchini, zusammengewachsene Karotten oder unschöne geformte Kartoffeln. Weiterhin gibt es „altes“ Brot vom Vortag und Marmeladen, der Verzehrempfehlungsdatum einige Zeit zurück liegt.

Onst und Gemüse an einem Lebensmittelstand

© Anurag Arora / unsplash.com

 

Und genau solch ein Angebot zieht Kunden an, die solche „Reste“ kaufen wollen. Der Laden wurde am 7. Juli 2016 eröffnet und die Betreiberin, Nicole Klaski, kann jetzt schon stolz sagen: „Wir haben sogar schon einige Stammkunden.“

Der Laden wird von Mitgliedern des Start-Ups „The Good Food“ betrieben, bietet das an, was anderswo bereits entsorgt werden würde. Frau Klaski sagte im Interwiew mit der Reihnischen Post: „Ich habe mich geärgert, wie viele Lebensmittel in Deutschland weggeworfen werden, die noch genießbar sind.“ Die gebürtige Kölnerin ist die Gründerin von „The Good Food“ und sie arbeitet ebenso wie ihre Kollegen auf ehrenamtlicher Basis. Das erklärte Ziel von „The Good Food“ ist, die Lebensmitteverschwendung in Deutschland zu bekämpfen. Anders als bei den „Tafeln“ die es in verschiedenen Städten gibt und die den Supermärkten abgelaufene Lebensmittelreste abnehmen, holt sich „The Good Food“ die Ware direkt vom Bauernhof. „Wir ernten dort das Gemüse, das der Handel nicht haben will,” sagt Frau Klaski.

Andere Produkte, zum Beispiel Zucchini, Chia-Samen oder Marmeladen kommen aus Kooperationen mit Lebensmittelherstellern. Dabei gibt es oft auch spontane Gelegenheiten, erklärt Frau Klaski: „Heute zum Beispiel schickt uns ein Bierproduzent noch mehrere Paletten Bier vorbei, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist.“
Man sollte sich nicht täuschen, die Qualität der Lebensmittel ist einwandfrei. Die Mehrzahl der Produkte kommt aus dem Bio-Anbau.

Was zahlt der Kunde? Er entscheidet selbst, was ihm die Ware wert ist. Vorurteile, ob die Ware überhaupt schmeckt, haben die Kunden schnell überwunden.

Und warum heißt das Geschäft „Sommerladen“? Hinter der Namensgebung steckt die ursprüngliche Idee, den Laden nur in den Sommermonaten Juli und August zu öffnen. Geht man auf die Website von „The Good Food, findet man den Hinweis, dass es seit Oktober an einer anderen Adresse in Köln-Ehrenfeld zusätzlich weitergeht. Der Erfolg hat wohl die Betreiber dazu ermutigt.

Einfach genial, wie “The Good Food“, wie viele andere, frischen Wind in die Lebensmittelindustrie hineinbringt. Hier muss sich im Bewusstsein der Verbraucher noch viel tun, um Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen und wahrzunehmen, was sie eigentlich essen. Nicht nur das Aussehen, wie bei Obst und Gemüse, welches irgendwelchen Normen entsprechen muss, zählt, sondern vielmehr ist doch der Inhalt entscheidend. Man darf gespannt sein, welche Unternehmen uns in Zukunft noch positiv überraschen werden.

 

Quellen: www.dw.com, rp-online.de
Vielen Dank für den Tipp, Sebastian. ;-)