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postheadericonBiokerosin als alternativer Treibstoff für Flugzeuge

Publiziert am 19 Februar, 2013 unter Umwelt
Gute Nachrichten

Flugzeuge verbrauchen zwar insbesondere auf Langstreckenflügen pro Passagier gerechnet relativ wenig Treibstoff, absolut betrachtet ist jedoch der Verbrauch enorm hoch, wobei man sagen muss: je kürzer die Strecke desto höher ist der relative Treibstoffverbrauch.

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© Wolfgang Dirscherl / pixelio.de

Aber, das Zeitalter der Biokraftstoffe hat auch die Fliegerei erfasst. Man mischt dem Kerosin einen Treibstoff bei, der aus hydrierten Pflanzenölen oder aus Algen gewonnen werden kann. Nehmen wir hier als gutes Beispiel die Lufthansa:
Die Fluggesellschaft hat im zweiten Halbjahr 2011 Testflüge mit Biokerosin unternommen. Man hat einen Airbus A321 auf der Strecke Hamburg-Frankfurt ausgesucht und eines der beiden Triebwerke zu 50 Prozent mit Biokerosin betrieben. Nach 1.187 Flügen zogen die Lufthansa und der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines eine erfreuliche Bilanz. Der Einsatz von insgesamt 1.557 Tonnen Biokerosingemisch führte zu einer Einsparung von 1.471 Tonnen CO2. Joachim Buse, der Einsatzleiter des Bereichs “Alternative Flugtreibstoffe” bei der Lufthansa sagte: “Der Biokraftstoff hat sich als alltagstauglich erwiesen.” Am 13. Januar 2012 startete die erste Langstreckenmaschine, eine Boeing 747-400 zu ihrem Flug mit Biotreibstoff von Frankfurt nach Washington. Der Flug verlief absolut problemlos und die Maschine sparte dabei 38 Tonnen CO2 ein. Buse ist zuversichtlich, wenn er sagt: “Es sind keine Probleme bezüglich kürzerer Lebensdauer oder höherer Reparaturanfälligkeit zu erwarten.” Die Mischung aus klassischem Kerosin und Biokerosin stellte die finnische Firma Neste Oil hierfür zusammen.

Auch die Flugzeughersteller selbst engagieren sich beim Aufbau von alternativen Treibstoffen. Airbus beteiligt sich an einem Projekt in China, um die Produktion von Biokerosin auf Algenbasis auszutesten. Die Firma Algenol Biofuels Germany in Berlin-Adlershof geht einen anderen Weg. Hier füttert man Bakterien mit Kohlendioxid und bestrahlt sie mit Licht. Damit werden sie zur Produktion von Ethanol angeregt. Dieser Kraftstoff eignet sich insbesondere für Leichtflugzeuge, man kann jedoch aus der Algenmasse auch Bioöl gewinnen. Die dabei verwendeten Bakterien sind Blaualgen, sogenannte Cyanobakterien. Sie kommen mit CO2, Wasser und Licht in Kontakt, so wie die Pflanzen bei der Photosynthese. Da man dabei sehr viel Licht braucht läuft jetzt eine Pilotanlage im US-Sonnenstaat Florida, die die Berliner Firma zusammen mit der Mutterfirma Algenol aus den USA betreibt.

Wie man sieht, wird an vielen Stellen geforscht und entwickelt, um umweltfreundlichere, Treibstoffe zur Serienreife zu bringen, auch in der als Klimaverpester verrufenen Flugzeugindustrie. Gerade die Herstellung von Biokerosin durch Algen klingt nach einer intelligenten und naturschonenderen Lösung, da man hierbei nicht auf Nahrungsmittel zugreifen muss.

 

Quelle: luftfahrt-industrie.de